Heuss, Hitlers Weg
Heuss, Hitlers Weg
Heuss, Theodor. Hitlers Weg. Eine historisch-politische Studie über den Nationalsozialismus. 7. Aufl. Stuttgart, Berlin, Leipzig, Union Deutsche Verlagsgesellschaft (1932). 8°. 167, (1) S. Illustr. Orig.-Kartonumschlag von (Gottlieb) Ruth unter einer Verwendung einer Fotografie von Heinrich Hoffmann. Vorletzte Ausgabe der im Dezember 1931 zuerst erschienenen Arbeit; das Buch erschien. – Th. Heuss (1884-1963) war seit 1924 Abgeordneter im Reichstag in Berlin, hier „trat er mit Reden zum Versorgungsgesetz für die Kriegsgeschädigten, zum sogenannten Schmutz- und Schundgesetz und mit Angriffen gegen die Nationalsozialisten hervor. Auch im Berliner Stadtparlament kam es zu heftigen Rededuellen zwischen H. und den nationalsozialistischen Stadtverordneten. 1932 veröffentlichte er das Buch „Hitlers Weg“; nicht „München“ sondern „Versailles“ wird darin als Ausgangspunkt der NS-Bewegung genannt; die relative Kümmerlichkeit und mangelnde Originalität der nationalsozialistischen Vorstellungen über Staatsrecht und Außenpolitik, das prinzipienlose Machtstreben der NS-Partei, der Anspruch Hitlers, sich „unzweifelhaft als den gegebenen Faktor, von dem aus die Führung des Staates und dessen Elemente neu gebildet“ werden müssen, anzusehen, werden ebenso herausgearbeitet, wie der von H. abgelehnte Irrationalismus und Emotionalismus der NS-Bewegung. Nach der „Machtergreifung“ im März 1933 wurde H. wiederum als Abgeordneter der Staatspartei, die in einer Listenverbindung mit der SPD in den Wahlkampf ging, in den Reichstag gewählt. In parteiinternen Vorberatungen über das Ermächtigungsgesetz schlug er zusammen mit Hermann Dietrich vor, den Entwurf der Regierung abzulehnen. Dietrich und H. wurden dann in der Fraktion überstimmt, worauf sie am 24.3.1933 zusammen mit ihren anderen Fraktionskollegen (Reinhold Maier, Ernst Lemmer, Heinrich Landahl) im Plenum für das Ermächtigungsgesetz stimmten. Schon im Mai 1933 wurde H. die Dozentur an der Hochschule für Politik, im Juli 1933 das Reichstagsmandat entzogen. Die Bücher „Hitlers Weg“ und „Führer aus deutscher Not“ wurden 1933 in Berlin, dann in anderen Universitätsstädten, öffentlich verbrannnt“ (E. Pikart in NDB). – Zeitgenöss. Besitzvermerk auf dem Titel, sehr gutes Exemplar der kartonierten Ausgabe.
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