Bretz, Mannschaft und Meisterschaft
Bretz, Mannschaft und Meisterschaft
Bretz, Hans (Peter). Mannschaft und Meisterschaft. Eine Bilanz der Grand-Prix-Formel 1934 – 1937. Stuttgart, Daimler-Benz AG 1938. Gr.-8° (23,5 x 21,5 cm.). 119 S. mit zahlr. Abbildungen. Dunkelblauer Orig.-Lederband mit silbergepr. Rücken- und Deckeltitel und Deckelvignette (Mercedes-Stern). Seltene Chronik der Rennsport-Abteilung von Daimler-Benz. – „Mit der im Herbst 1932 beschlossenen, ab 1934 gültigen neuen Grand-Prix-Formel begann die Ära der Mercedes-Benz Silberpfeile. Für die Grand-Prix-Rennwagen war nun – gemessen ohne Kraftstoff, Öl, Kühlwasser und Reifen – ein Höchstgewicht von 750 Kilogramm vorgeschrieben. Hintergrund dieser Festlegung war die Annahme, dass leichtere Fahrzeuge weniger leistungsstarke Motoren erhalten und damit dem Ziel des Internationalen Automobilverbands AIACR folgen würden, die Höchstgeschwindigkeit der Rennwagen zu reduzieren und das Sicherheitsniveau zu erhöhen. Diese Rechnung ging allerdings nicht auf: Schon der erste nach der neuen Formel konstruierte Mercedes-Benz Rennwagen mobilisierte aus 3,4 Liter Hubraum bis zu 354 PS/260 kW – fast 20 % mehr als der 1931 eingesetzte SSKL, der nahezu doppelt so schwer war. … Seine Rennpremiere feierte der intern als W 25 bezeichnete neue Wagen im Juni 1934 beim Internationalen Eifelrennen auf dem Nürburgring. Dieser erste Renneinsatz markierte nicht nur den Beginn einer einzigartigen Erfolgsstory, er war zudem der Ausgangspunkt für eine der spektakulärsten Legenden der Automobilgeschichte. Dokumentiert durch die Lebenserinnerungen des Rennleiters Alfred Neubauer und durch Aussagen des Fahrers Manfred von Brauchitsch, lag das Gewicht des neuen Rennwagens am Vorabend des Eifelrennens offenbar ein Kilogramm über der vom Reglement definierten Obergrenze von 750 Kilogramm. Da bei der Konstruktion des Wagens bereits alle Möglichkeiten zur Gewichtseinsparung ausgeschöpft worden waren, hatten Neubauer und von Brauchitsch wohl die rettende Idee, den weißen Lack, mit dem die deutschen Rennwagen traditionsgemäß lackiert waren, über Nacht abzuschleifen. Der Rest ist Geschichte: Die nun silberglänzenden Wagen gingen an den Start, und der Sieg von Manfred von Brauchitsch bildete den Auftakt zu einer beispiellosen Siegesserie der später als Silberpfeile titulierten Mercedes-Benz Rennwagen. Nachdem Mercedes-Benz in der Saison 1934 drei weitere Rennen gewonnen hatte, verlief das Folgejahr mit neun Siegen noch erfolgreicher, und Rudolf Caracciola gewann die erstmals seit 1932 wieder ausgeschriebene Grand-Prix-Europameisterschaft. Nach einer schwächeren Saison 1936, in der das Team des größten Rivalen Auto Union vorne lag, kehrte Mercedes-Benz 1937 mit dem neu entwickelten W 125 zu alter Stärke zurück, dominierte das Renngeschehen und errang mit Caracciola den zweiten Meisterschaftstitel“ (Mercedes-Benz-Archive). – Sehr gutes Exemplar der Luxusausgabe in Ganzleder.
Unser Preis: EUR 180,-- |
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